Stell Dir vor, es ist wieder Außendienstsitzung und keiner geht hin!

Was jetzt zunächst wie eine Beschwerde über Abmeldungen und unangekündigtes Fernbleiben klingt, ist ein schleichendes Phänomen in allen Vertriebsorganisationen. Wobei wir auch den Begriff  der „Vertriebsorganisation“ einmal genauer Betrachten wollen.

In diesem Beitrag geht es nämlich nicht über langweilige Montagstreffen, zu denen keiner mehr kommen will, sondern viel mehr, um die Mitarbeiter*innen die einfach garnicht mehr da sind.

Immer mehr Firmen verschlanken ihre Vertriebsmannschaft.  Die Gründe dafür sind vielfältig, gehen aber immer auf die gleiche Ursprungsfrage zurück: “ Was kostet uns die Truppe?“

Natürlich kann ein Webshop viel mehr Menschen erreichen, ein Callcenter mehr Fragen beantworten und eine Bestellapp den ganzen Papierkram ersetzen. Eigentlich braucht man keine Verkäufer*innen. Wenn die Produkte gut sind und der Preis passt, dann bestellen die Kunden schon. Die Kunden sind ohnehin nicht treu und alle Produkte und Leistungen sind zu einemgewissen Grad austauschbar. Wozu noch Beziehungen aufbauen?

Dazu möchten wir mal eine Gegenfrage stellen: „Was ist eigentlich einen Firma?“

Richard Branson sagte einmal, eine Firma sei nichts anderes als eine Versammlung von Menschen. Das ist grob vereinfacht, hat aber was. Wir würden diesen Ansatz gerne erweitern: Eine Firma ist eine Gruppe von Menschen in Beziehung mit anderen Menschen.  Formal betrachtet ist eine Firma seit der Erfindung der Limited eine juristische Person. Das bedeutet eine Firma hat Interessen, Pflichten und Rechte. Sie kann vor Gericht wie ein Menschen betrachtet werden. Das spiegelt natürlich nicht die Realität wieder. Darum befassen wir uns lieber mit den Menschen, die eine Firma ausmachen, als mit der Rechtsform, dem Vermögen oder den Einrichtungen. Geld ist Geld. Eine Fabrik ist eine Fabrik. Aber Menschen sind nicht einfach Menschen.

So, jetzt gibt es doch die Idee, dass eine Firma auch ohne die Menschen funktionieren kann.  Die Erfolgsberichte der großen Dax-Konzerne und die Meldungen von der Wall Street scheinen das zu bestätigen – jedenfalls kurzfristig.  Denn über längere Zeiträume betrachtet sind alle Unternehmen, die die Zahl Ihrer Mitarbeiter*innen wegrationalisiert haben, nicht mehr da – Naja, vielleicht noch als Marke.  Also…

Warnung Nr 1:
Arbeitsplätze Streichen ist meist der erste Schritt der Auflösung des Unternehmens