Das Recht auf Nahrung

Das Recht auf Nahrung ist ein Menschenrecht. Doch im Kampf gegen den Hunger versagt die Welt noch immer. Obwohl weltweit ausreichend Nahrungsmittel produziert werden, leiden mehr als 800 Millionen Menschen Hunger – Tendenz steigend. Zwei Milliarden, fast jeder fünfte Mensch, sind mangelernährt. Die Corona-Krise macht es noch schlimmer.

Nach wie vor fördert die deutsche und europäische Entwicklungszusammenarbeit auch die industrielle, exportorientierte Landwirtschaft. Sie ist jedoch nicht die Lösung, sondern vielerorts eine Ursache des Hungerproblems. Wir brauchen eine globale Agrarwende und weltweit eine agrarökologische Landwirtschaft. Sie wird Perspektiven für die ländliche Bevölkerung schaffen, Ressourcen und Biodiversität schützen. Diese Form der Landwirtschaft ist auch widerstandsfähiger gegen die Folgen der Klimakrise. Ökolandbau bringt mehr Wertschöpfung vor Ort, bekämpft den Hunger und ist besser geeignet, mit regionaler und lokaler Versorgung die Ernährungssouveränität in den Städten zu stärken.

Besonders wichtig ist auch, das Recht auf freien Austausch und kostenlose Wiederaussaat von Saatgut zu sichern. Derzeit ist der Saatgut-, Düngemittelund Pestizidmarkt in der Hand weniger Konzerne. Diese Machtkonzentration entzieht der auf Selbstversorgung ausgerichteten Landwirtschaft eine wesentliche Grundlage. Zudem benötigen wir dringend ein Exportverbot für hochgiftige Pestizide, die in der EU als gesundheits- und umweltschädlich gelten und hier längst verboten sind. .